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Das Lizenzmodell von Windows Server 2016

Dienstag, 11. Oktober 2016Thomas Drömer
Ein neues Lizenzmodell

Nach langem Warten wird der neue Windows Server 2016 voraussichtlich im Oktober auf den Markt kommen. Zeit also, sich einmal näher mit dem dazugehörigen neuen Lizenzmodell zu beschäftigen. Dieses hat sich im Vergleich zum Vorgänger, Windows Server 2012 (R2), deutlich geändert.
Die Unterschiede, verfügbare Versionen sowie deren avisierter Preis sollen in diesem Artikel unter die Lupe genommen werden.

Die verschiedenen Editionen

Windows Server 2016 wird in den folgenden Editionen erhältlich sein:

  • Datacenter – für hochgradig virtualisierte Server- und Cloud-Umgebungen
  • Standard – für physische oder nur minimal virtualisierte Umgebungen
  • Essentials – für kleine Unternehmen mit bis zu 25 Benutzern und 50 Geräten, Nachfolger der Foundations-Edition
  • Multipoint Premium Server – nur für akademische Zwecke, erlaubt die Verwendung eines Computers durch mehrere Benutzer zur selben Zeit
  • Storage Server – speziell für dezidierte OEM-Storagelösungen, verfügbar als Standard- und Workgroup-Edition über den OEM-Kanal
  • Hyper-V Server – kostenloser Hypervisor

Einige neue Features sind ausschließlich der Datacenter-Edition vorbehalten. Dazu zählen „Shielded Virtual Machines“, „Software-defined Networking“, „Storage Spaces Direct“ sowie „Storage Replica“. Wie auch schon bei Windows Server 2012 erlaubt die Standard-Lizenz den Betrieb von zwei virtuellen Maschinen (VMs) oder Hyper-V-Containern; bei der Datacenter-Edition ist diese Anzahl weiterhin unbegrenzt. Ebenfalls können mit der  2016er -Version zusätzliche Standard-Lizenzen dazu verwendet werden, jeweils weitere zwei virtuelle Maschinen zu lizenzieren.

Featureübersicht

Windows Server 2016 Features

Kerne statt Prozessoren

Bei früheren Versionen erfolgte die Lizenzierung anhand der vorhandenen physischen Prozessoren, die in dem entsprechenden System verbaut sind. So benötigte beispielsweise ein Server mit 2 physischen CPUs auch zwei Windows-Server-Lizenzen. Dies wurde jedoch für die Standard- und Enterprise-Editionen von Windows Server 2016 umgestellt. Von nun an wird mit (physischen) Prozessorkernen gerechnet, wobei davon ausgegangen wird, dass ein Prozessor mindestens 8 Kerne besitzt.

Die entsprechenden Kern-Lizenzen werden immer im Doppelpack verkauft. Dadurch erhält man z. B. durch den Erwerb von 8 Core-Lizenzpaketen das Recht, einen Server mit 16 physischen Kernen zu betreiben. Dies markiert auch gleichzeitig die Untergrenze dessen, was als Lizenz benötigt wird. Jeder Server muss gemäß Microsoft daher mindestens jene 8 Core-Lizenzpakete erhalten. Geringere Mengen sind nicht zu erwerben (Stand: Oktober 2016).

Bei Mehrprozessorsystemen wird je physische CPU mit mindestens 8 Kernen (sprich: 4 Lizenzpakete à 2 Kerne) gerechnet. Sollten tatsächlich mehr Kerne vorhanden sein, müssen diese zusätzlich lizenziert werden. Ein Server mit 4 physischen Prozessoren mit jeweils 8 Kernen würde also 4x 4 Lizenzpakete erfordern, sprich: 32 lizenzierte Kerne.

Es ist übrigens für die Kernberechnung irrelevant, ob zusätzlich eventuelle „virtuelle Kerne“ vorhanden sind. Dies könnte z. B. durch den Einsatz von Intels HyperThreading Technologie (HTT) der Fall sein. Nur physisch vorhandene Kerne werden jedoch im Lizenzmodell berücksichtigt.

Benötigte Menge an Core-Lizenzpaketen

Benötigte Menge an Core-Lizenzpaketen

Preisvergleich

Wie aus oben stehender Grafik bereits zu entnehmen ist, wird eine reguläre Datacenter-Lizenz für 6.155,00 US-Dollar und eine Standard-Lizenz für 882,00 US-Dollar erhältlich sein. Damit bleibt auch mit dem neuen Lizenzmodell der Windows Server 2016 in bekannten Preisgefilden. Trotz der Umstellung auf Kern- anstatt CPU-Anzahl muss also nicht zwangsweise tiefer in die Tasche gegriffen werden.

Hier noch eine weitere Beispielrechnung: Eine Standard-Lizenz für ein Serversystem mit 4 Prozessoren mit jeweils bis zu 8 Kernen würde 16 Core-Lizenzpakete erfordern (24 Kerne = 12x 2-Core-Lizenz) und so mit hochgerechnet 1764,00 US-Dollar zu Buche schlagen. Bei mehr als 8 Kernen sind zusätzliche Lizenzen erforderlich.

In bestimmten Konstellationen kann der Windows Server 2016 dadurch sogar günstiger in der Lizenzierung sein als sein Vorgänger, da bei zwei Kernen erst einmal keine zweite Lizenz erforderlich ist.

Zugriffslizenzen

Für den Zugriff auf einen lizenzierten Server (Standard oder Datacenter) wird pro Benutzer bzw. pro Gerät eine Clientzugriffslizenz (Client Access License, CAL) benötigt. Jede CAL erlaubt den Zugriff auf mehrere lizenzierte Server. Diese können dabei eine beliebige Version von Windows Server ausführen – auch Vorgängerversionen.

Der Einsatz von Remote Desktop Services und Active Directory Rights Management Services erfordert nach wie vor entsprechende zusätzliche CALs.

Erfahren Sie hier mehr über Windows Server 2016:
https://www.microsoft.com/de-de/server-cloud/products/windows-server-2016/default.aspx

Tags: Lizenzierung, Lizenzmodell, Windows Server 2016
Thomas Drömer
Thomas Drömer
http://www.itacs.de
Thomas Drömer ist seit 2013 bei der itacs GmbH. Seitdem ist er als Consultant in den Bereichen Microsoft Exchange, Active Directory und Skype for Business aktiv. Planung, Installation und Konfiguration gehören dabei genauso dazu wie die anschließende Betriebsunterstützung der implementierten Lösungen. Aber auch mit Netzwerken und Computerhardware kennt Thomas Drömer sich bestens aus.
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